Die Maklercourtage, oft auch als Maklerprovision bezeichnet, ist ein zentrales Thema bei vielen Immobiliengeschäften. Ob du eine Immobilie kaufen oder verkaufen möchtest, die Frage nach der Maklercourtage wird fast immer eine Rolle spielen. In diesem Artikel erfährst du, was genau die Maklercourtage ist, wie sie sich zusammensetzt und welche gesetzlichen Regelungen es gibt. Wir beleuchten, wer die Courtage zahlt, wie hoch sie üblicherweise ausfällt und welche Leistungen du dafür erwarten kannst. Zudem geben wir dir wertvolle Tipps, wie du bei der Beauftragung eines Maklers vorgehen solltest und worauf du besonders achten musst.

Was ist die Maklercourtage?

Die Maklercourtage ist das Honorar, das ein Immobilienmakler für seine Vermittlungstätigkeit erhält. Sie wird fällig, wenn durch die Tätigkeit des Maklers ein Kauf- oder Mietvertrag zustande kommt. Die Höhe der Courtage wird in der Regel als Prozentsatz des Kaufpreises oder der Jahresmiete angegeben. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass die Maklercourtage eine Erfolgsprovision darstellt – der Makler erhält sie nur, wenn das Geschäft tatsächlich abgeschlossen wird.

Gesetzliche Regelungen und Verteilung der Kosten

In Deutschland gibt es seit Dezember 2020 neue gesetzliche Regelungen zur Verteilung der Maklerkosten beim Immobilienkauf. Diese sollen für mehr Fairness sorgen und insbesondere Käufer entlasten. Die wichtigsten Punkte dieser Regelung sind:

  1. Aufteilung der Maklerprovision: Wenn der Makler sowohl für den Käufer als auch für den Verkäufer tätig wird, müssen sich beide Parteien die Provision teilen. Dies soll verhindern, dass der Käufer einseitig belastet wird.
  2. Begrenzung der Kostenübernahme: Der Käufer muss maximal 50 % der gesamten Maklerprovision übernehmen. Wenn der Verkäufer eine höhere Provision vereinbart hat, muss er den Mehrbetrag alleine tragen.
  3. Textformerfordernis: Maklerverträge müssen in Textform geschlossen werden, um wirksam zu sein. Dies schafft mehr Transparenz und Rechtssicherheit für alle Beteiligten.

Diese Regelungen gelten für den Verkauf von Wohnimmobilien an Privatpersonen. Bei Gewerbeimmobilien oder der Vermietung von Wohnraum können andere Regelungen gelten. Beim Vermietungsgeschäft gilt in der Regel das sogenannte Bestellerprinzip, wonach derjenige den Makler bezahlt, der ihn beauftragt hat – meist der Vermieter.

Höhe der Maklercourtage und regionale Unterschiede

Die Höhe der Maklercourtage ist nicht gesetzlich festgelegt und kann regional und je nach Art der Immobilie variieren. Es ist wichtig zu wissen, dass die Courtage verhandelbar ist und du als Kunde durchaus die Möglichkeit hast, über die Höhe zu diskutieren.

Beim Immobilienverkauf

Bei Kaufimmobilien liegt die Courtage üblicherweise zwischen 3 % und 7 % des Kaufpreises, zuzüglich der gesetzlichen Mehrwertsteuer. Dabei gibt es deutliche regionale Unterschiede:

  • In vielen Teilen Norddeutschlands hat sich ein Satz von 3,57 % inklusive Mehrwertsteuer etabliert.
  • In Teilen Süddeutschlands kann die Courtage hingegen bis zu 7,14 % inklusive Mehrwertsteuer betragen.

Diese regionalen Unterschiede sind historisch gewachsen und spiegeln oft die lokalen Marktbedingungen wider. In Regionen mit hoher Nachfrage und schnellem Immobilienumschlag sind die Provisionssätze tendenziell höher.

Bei der Vermietung

Bei Mietimmobilien beträgt die Courtage in der Regel zwei bis drei Monatskaltmieten zuzüglich Mehrwertsteuer. Hier ist zu beachten, dass bei Wohnraummietverträgen in der Regel der Vermieter die Maklercourtage zahlen muss (Bestellerprinzip). Dies soll den angespannten Mietmarkt in vielen Städten entlasten und verhindern, dass Mieter mit zusätzlichen Kosten belastet werden.

Leistungen des Maklers und deren Wert

Für die Maklercourtage kannst du eine Reihe von Leistungen erwarten. Ein professioneller Makler übernimmt zahlreiche Aufgaben, die den Verkaufs- oder Vermietungsprozess erleichtern und beschleunigen können. Zu den typischen Leistungen gehören:

  • Wertermittlung der Immobilie
  • Erstellung eines aussagekräftigen Exposés mit professionellen Fotos
  • Vermarktung der Immobilie über verschiedene Kanäle
  • Durchführung von Besichtigungen und Vorauswahl potenzieller Käufer oder Mieter
  • Verhandlungsführung und Unterstützung bei der Vertragsgestaltung
  • Begleitung bis zum Abschluss des Geschäfts

Der Wert dieser Leistungen liegt nicht nur in der Zeitersparnis für den Auftraggeber, sondern auch in der Expertise und Markterfahrung des Maklers. Ein guter Makler kann durch seine Kenntnisse oft einen höheren Verkaufspreis erzielen oder passendere Mieter finden, was die Courtage mehr als aufwiegen kann.

Tipps zur Beauftragung eines Maklers

Wenn du einen Makler beauftragen möchtest, solltest du einige wichtige Punkte beachten, um die beste Leistung für dein Geld zu erhalten:

  1. Vergleiche Angebote: Hole Angebote von mehreren Maklern ein und vergleiche nicht nur die Courtage, sondern auch den Leistungsumfang. Ein günstiger Makler ist nicht immer die beste Wahl, wenn dafür wichtige Leistungen fehlen.
  2. Verhandle die Konditionen: Scheue dich nicht, über die Höhe der Provision zu verhandeln, insbesondere bei hochpreisigen Immobilien. Viele Makler sind bereit, ihre Konditionen anzupassen, um einen Auftrag zu erhalten.
  3. Prüfe Qualifikationen und Erfahrung: Informiere dich über die Qualifikationen und Erfahrungen des Maklers. Ein seriöser Makler wird dir gerne Referenzen zur Verfügung stellen und kann seine Expertise nachweisen.
  4. Achte auf klare Vereinbarungen: Stelle sicher, dass alle Vereinbarungen schriftlich festgehalten werden. Der Maklervertrag sollte die Höhe der Courtage, den genauen Leistungsumfang und die Laufzeit der Vereinbarung enthalten.
  5. Überlege, ob du einen Alleinauftrag vergeben möchtest: Ein Alleinauftrag kann Vorteile bieten, da der Makler mehr Ressourcen in die Vermarktung investieren wird. Allerdings bindet er dich auch für einen bestimmten Zeitraum an diesen Makler.

Die Maklercourtage ist ein wichtiger Aspekt bei Immobiliengeschäften, der gut durchdacht sein will. Mit dem richtigen Wissen und einer sorgfältigen Auswahl des Maklers kannst du sicherstellen, dass du für die gezahlte Provision auch eine angemessene Gegenleistung erhältst. Bedenke, dass ein guter Makler nicht nur Zeit und Aufwand sparen kann, sondern durch seine Expertise und Marktkenntnisse auch dazu beitragen kann, einen besseren Preis zu erzielen oder die passende Immobilie zu finden.

Letztendlich sollte die Entscheidung für oder gegen einen Makler und die Höhe der Courtage immer auf einer sorgfältigen Abwägung von Kosten und Nutzen basieren. Ein fairer Preis für gute Leistung kann sich am Ende für alle Beteiligten auszahlen und den oft komplexen Prozess des Immobiliengeschäfts erheblich erleichtern.